Ich habe Folgendes beobachtet:
1. Menschen mit der Brille „System“ beschäftigen sich häufig nicht intensiv genug mit den Details einer Methode. Sie degradieren zum Beispiel Design Thinking zu einem reinen Workshopformat. Oder Sie sagen haben schon immer „agil“ gearbeitet, aber da haben wir das einfach anders genannt. Sie überschätzen dadurch Ihre Fähigkeiten bei der Einführung von neuen Arbeitsprozessen und -methoden. Dabei machen sie Anfängerfehler, die dazu führen, dass die Veränderung scheitert. Schuld ist dann die Methode, die nichts Neues bietet, sondern wie alle alten Methoden fehlerbehaftet ist.
2. Menschen mit der Brille „Methode“ vernachlässigen häufig, was an Rahmenbedingungen geändert werden muss, damit die Methode ihr Wirkungsversprechen einlösen kann. Sie moderieren Design-Thinking-Workshops und lassen die Unternehmen mit den Ideen oder frühen Prototypes zurück. Sie können nicht dabei helfen, aus Ideen Produkte zu machen. Schuld ist dann das Unternehmen, dass Ihre Methode falsch anwendet und sich deshalb nicht stark genug verändert.
Teilt Ihr meine Beobachtung? Oder haltet Ihr meine Beobachtung für falsch? Bias ist mir ja nicht fremd.
Meine Kritik zum Thema Design Thinking findet Ihr übrigens hier.