HIrnflattern vier Titelbild

Ihr seid Mist. Die Methode ist Mist.

Eine Beobachtung von Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven. Von Systemen und Methoden.

Ich habe Folgendes beobachtet:

1. Menschen mit der Brille „System“ beschäftigen sich häufig nicht intensiv genug mit den Details einer Methode. Sie degradieren zum Beispiel Design Thinking zu einem reinen Workshopformat. Oder Sie sagen haben schon immer „agil“ gearbeitet, aber da haben wir das einfach anders genannt. Sie überschätzen dadurch Ihre Fähigkeiten bei der Einführung von neuen Arbeitsprozessen und -methoden. Dabei machen sie Anfängerfehler, die dazu führen, dass die Veränderung scheitert. Schuld ist dann die Methode, die nichts Neues bietet, sondern wie alle alten Methoden fehlerbehaftet ist.

2. Menschen mit der Brille „Methode“ vernachlässigen häufig, was an Rahmenbedingungen geändert werden muss, damit die Methode ihr Wirkungsversprechen einlösen kann. Sie moderieren Design-Thinking-Workshops und lassen die Unternehmen mit den Ideen oder frühen Prototypes zurück. Sie können nicht dabei helfen, aus Ideen Produkte zu machen. Schuld ist dann das Unternehmen, dass Ihre Methode falsch anwendet und sich deshalb nicht stark genug verändert.

Teilt Ihr meine Beobachtung? Oder haltet Ihr meine Beobachtung für falsch? Bias ist mir ja nicht fremd.

Meine Kritik zum Thema Design Thinking findet Ihr übrigens hier.

Über den Autor

Daniel Herrmann

Ehemaliger Business-Kasper | Ausgewildertes Spielkind

Ich bin Game Thinker, Consultant und fanatischer Anhänger der Theorie Y. Meine Frau findet mich unfreiwillig komisch. Maximal 2 von 100 Menschen werden in Gesprächen mit mir dümmer.

Co-Founder von Monokel Consulting, Serious PlayScape und RokaEnergy.

Mehr zum Thema Game Thinking lesen:

Employee Experience Nutzen

Employee Experience Nutzen

Employee Experience klingt für viele nach Customer Experience. Manch einer denkt dann direkt an „der Kunde ist König“. Und wer will als Chef* von seinen Mitarbeitern regiert werden? Aber warum lohnt sich auch für Menschen, die glauben, dass Arbeit nicht zu schön sein darf, sonst würde sie ja nicht Arbeit heißen? Was ist der Nutzen von Employee Experience?

Weiterlesen
parkinsonsche Gesetze

parkinsonsche Gesetze angst vor der digitalen transformation

Schon einmal gefragt, warum die Mitglieder des Vorstands so ungern über die digitale Transformation reden, aber dafür umso lieber über das Buffett auf der Weihnachtsfeier? Oder in diesem Jahr darüber, ob die wegen Corona eingesparten Kosten für das Buffett an die Mitarbeiter ausgezahlt werden?
Der Verwaltungsforscher Cyril Northcote Parkinson hat schon vor Jahrzehnten festgestellt, dass Entscheidungsgremien länger über Trivialitäten reden, als über komplexe Sachverhalte. Je weniger finanzielle Auswirkungen ein Thema hat, desto länger dauert die Diskussion darüber.

Weiterlesen
Thesen trollen trompeten

thesen trolllen und trompeten #1 – Matthias Lenssen

Thesen, Trollen & Trompeten ist ein Austauschformat zwischen klugen Köpfen und mir, Daniel Herrmann.

Mein erster Dialogparnter ist Matthias Lenssen.

Er schreibt mit mir über Purpose, Coaching, Design Thinking und darüber wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Geld von Konzernen zu nehmen, obwohl man sich eigentlich eine enkelfähige Welt wünscht.

Weiterlesen
user research kunden sind lügner

Hirnflattern 8: Kunden sind elendige Lügner

Nutzerzentrierung ist immer noch hip. So wie zu Zeiten von Walter Ulbricht „rede doch mal mit Deinen Kunden“. Natürlich nicht dort wo Walter Ulbricht Chef war, aber das ist ein anderes Thema. Allerdings gibt es ein Problem: Nutzer oder Interviewpartner aus einer Zielgruppe lügen wie gedruckt: Zu ihren Dienstleistern, zu professionellen Interviewern und vor allem zu sich selbst.

Weiterlesen
Notch Minecraft Titel Game Thinking

minecraft-notch-innovation-wirtschaft

Am Morgen des 14. Juni 2014 feuerte Notch – geboren als sterblicher Markus Persson – einen folgenschweren Tweet ab. Ausgelaugt von Gegenwind auf den Social-Media-Kanälen und getrieben von den unerfüllbaren Erwartungen der Fans fragte er: „Wer will meine Firma kaufen?“ Jemand in Redwood griff zum Hörer und Microsoft kaufte Mohjang und den zugehörigen Spielehit Minecraft für 2,5 Milliarden Dollar.

Aber wie hat ein Indie-Game-Designer es ohne Investoren aus dem schwedischen Kaff Edsbyn in eine geschmacklose Villa in L.A. geschafft? Auf diese Villa hatten übrigens auch JAY-Z und Beyoncé ein Auge geworfen bis Notch das Ding für 80 Millionen Dollar geritzt hat. War es einfach Glück? Gottgegebenes Talent? Oder hat Notch – möglicherweise unbewusst – Regeln befolgt, die auch unter anderen Umständen Erfolg versprechen?

Weiterlesen