Ich saß als junger Berater mal mit meinem Chef im ICE und habe mich über den heftigen Preis für einen durchschnittlichen Kaffee beschwert. Mein Chef sagte daraufhin: „Ich finde den Preis in Ordnung, schließlich ist das ist der beste Kaffee der Welt – den Du hier kaufen kannst.“
Was heißt das für Projekte?
Sollte man zu Beginn erst mal würdigen, was getan wurde: Ihr habt Euer Bestes gegeben und unter den Umständen, die es gab ist der jetzige Zustand der Bestmögliche?
Neue Mitstreiter in Projekten – egal ob Kollege oder Berater – sind schnell dabei, über den Ausgangszustand zu meckern. In Teilen ist das auch gut: Man schafft eine Einheit im Projektteam, man entwickelte eine Mission. Vielleicht baut man aber auch schon eine Rechtfertigung für eigene Fehler auf.
Am Wochenende bin ich auf eine Passage im Buch zu ShapeUp von Basecamp gestoßen. Es geht um das Timeboxing von Arbeit: „Gut ist relativ. Es gibt immer eine bessere Lösung, wenn mehr Zeit zur Verfügung steht.“
Diese Aussage verdeutlich noch mal die Notwendigkeit, Leistung im Verhältnis zu den Rahmenbedingungen zu bewerten.
Natürlich zählt am Ende die User oder Employee Experience. Trotzdem setzen Manager den Rahmen, in dem ein Team versucht die Qualität aus Sicht der Nutzer zu verbessern. Ein Team, das die Werkzeuge hat, die es benötigt, wird eine gute Leistung erbringen.
Zu häufig fragt aber keiner das Team, was es braucht und wenn doch, hört man nur „Mimimimi“ 🙂