
Hätte, hätte, Zugtoilette. Der beste Kaffee der Welt und Projektmanagement.
Gut ist relativ und wir haben unser Bestes getan.
Ich saß als junger Berater mal mit meinem Chef im ICE und habe mich über den heftigen Preis für einen durchschnittlichen Kaffee beschwert. Mein Chef sagte daraufhin: „Ich finde den Preis in Ordnung, schließlich ist das ist der beste Kaffee der Welt – den Du hier kaufen kannst.“
Was heißt das für Projekte?
Sollte man zu Beginn erst mal würdigen, was getan wurde: Ihr habt Euer Bestes gegeben und unter den Umständen, die es gab ist der jetzige Zustand der Bestmögliche?
Neue Mitstreiter in Projekten – egal ob Kollege oder Berater – sind schnell dabei, über den Ausgangszustand zu meckern. In Teilen ist das auch gut: Man schafft eine Einheit im Projektteam, man entwickelte eine Mission. Vielleicht baut man aber auch schon eine Rechtfertigung für eigene Fehler auf.
Am Wochenende bin ich auf eine Passage im Buch zu ShapeUp von Basecamp gestoßen. Es geht um das Timeboxing von Arbeit: „Gut ist relativ. Es gibt immer eine bessere Lösung, wenn mehr Zeit zur Verfügung steht.“
Diese Aussage verdeutlich noch mal die Notwendigkeit, Leistung im Verhältnis zu den Rahmenbedingungen zu bewerten.
Natürlich zählt am Ende die User oder Employee Experience. Trotzdem setzen Manager den Rahmen, in dem ein Team versucht die Qualität aus Sicht der Nutzer zu verbessern. Ein Team, das die Werkzeuge hat, die es benötigt, wird eine gute Leistung erbringen.
Zu häufig fragt aber keiner das Team, was es braucht und wenn doch, hört man nur „Mimimimi“ 🙂
Über den Autor
Daniel Herrmann
Ehemaliger Business-Kasper | Ausgewildertes Spielkind
Ich bin Game Thinker, Consultant und fanatischer Anhänger der Theorie Y. Meine Frau findet mich unfreiwillig komisch. Maximal 2 von 100 Menschen werden in Gesprächen mit mir dümmer.
Co-Founder von Monokel Consulting, Serious PlayScape und RokaEnergy.
Mehr zum Thema Game Thinking lesen:

Design Thinking Double Diamond – 2 Diamanten für brilliantes Design?
Der Design Thinking Double Diamond taucht in vielen Bildern über den Design-Thinking-Prozess auf. Der „Doppelte Diamant“ steht für je zwei divergierende und konvergierende Phasen. Diese Phasen sind zwei wertvolle Kernelemente im Design Thinking und die Darstellung erinnert häufig an Diamanten mit Brillantschliff.

Employee Experience Nutzen
Employee Experience klingt für viele nach Customer Experience. Manch einer denkt dann direkt an „der Kunde ist König“. Und wer will als Chef* von seinen Mitarbeitern regiert werden? Aber warum lohnt sich auch für Menschen, die glauben, dass Arbeit nicht zu schön sein darf, sonst würde sie ja nicht Arbeit heißen? Was ist der Nutzen von Employee Experience?

Hirnflattern # 4: Die Methode ist Mist. Ihr seid Mist.
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Perspektiven auf Veränderungen in Unternehmen. Zum Beispiel Organisationsentwickler mit „systemischen Blick“ oder Design Thinker, die einer einzelnen Methode große transformatorische Kraft zuschreiben.

Kreativitätstest der NASA
Die NASA hat in einem großen Test festgestellt, dass Kinder als kreative Genies geboren werden. Beim Erwachsenwerden, verlieren 98% von uns die Fähigkeit, kreative Höchstleistungen zu erbringen. Können wir unser Genie wiederbeleben, indem wir als Erwachsene mehr spielen?

Bullshitbingo braucht Mitspieler
Hypes und Buzzwords kommen und gehen. Consultants treiben die Sau durchs Dorf und der Rest der Welt verdreht die Augen. Aber warum machen die Businesskasper das?

wann ich consultants brauch und wann nicht
Die einst glorreiche Ming-Dynastie stand vor großen Problemen: Nach ein paar hundert sehr erfolgreichen Jahren war die Organisation nicht mehr adaptionsfähig genug. Plötzlich – manche sagen auch langsam und mit deutlichen Warnzeichen – geriet das Geschäftsmodell durch die digitale Transformation gehörig unter Druck. Der Kaiser stellte ein paar Berater aus der Mandschurei ein. Diese bekamen immer mehr Einfluss und stellten am Ende immer weitere Berater ein, ohne dass der Kaiser wusste, wie seine Beamten jemals wieder genug Kompetenzen aufbauen sollten, um ohne Mandschu-Consulting zurechtzukommen. Der Managing Director von Mandschu-Consulting merkte das und hat mit einem Hedgefonds als Investor China komplett übernommen. So oder so ähnlich ist das Ende der Ming-Dynastie in China abgelaufen.
Berater haben bei manchen Menschen einen sehr schlechten Ruf. Zum Teil ist dieser Ruf hart erarbeitet. Zum Teil übersehen Menschen, was Berater für Unternehmen leisten.
Ein Unternehmen muss auch ohne Berater laufen. Trotzdem ist der Einsatz von Consultants durchaus unter den richtigen Voraussetzungen eine gute Sache. Aber wann?