Nehmen wir an, das Produkt wird ein Erfolg. Das Unternehmen zahlt 50.000 € für den Prototypen und muss dann die Entwicklung für 500.000 € fertigstellen. Diese Annahme ist sehr konservativ. Üblicherweise lassen sich Teile von Prototypen weiterverwenden und beschleunigen so die restliche Entwicklung des Produkts.
Das Unternehmen erwirtschaftet einen Gewinn von 1.450.000 € und hat sieben Monate anstelle von sechs Monaten benötigt.
Spannender ist allerdings der Fall des Misserfolgs. Das Unternehmen verliert im ersten Schritt nur 50.000 €. Zusätzlich hat es die Chance, in Zyklen von einem Monat weitere Prototypen zu entwickeln und zu testen, bis ein erfolgreiches Produkt auf den Markt gebracht werden kann.
Die Chance für zwei Fehlschläge hintereinander beträgt 50% * 50% = 25%. Die Chance auf sechs erfolglose Prototypen hintereinander beträgt 2%!
Betrachtet man den Zeitraum von einem Jahr, ermöglicht Prototyping beinahe sicher mindestens einen Markterfolg, während es mit dem herkömmlichen Ansatz immer noch die große Gefahr eines weiteren Fehlschlags gibt. Das bedeutet, dass Prototyping den finanziellen Erwartungswert von Innovationsprojekten deutlich erhöht!