Für kreatives Denken ist es notwendig, eingeübte Denkmuster (mental model) zu verlassen. Es gibt definitiv Menschen, die dies können, ohne regelmäßig zu spielen. Beim Spielen gelten aber Rahmenbedingungen, die nur in diesem Moment relevant sind. Im Moment des Spiels wird der Spieler so gezwungen, außerhalb seiner bestehenden Denkmuster zu denken. Regelmäßiges Spielen übt dies ein. Es ist wahrscheinlich, dass diese Fähigkeit auf andere Situationen, z.B. bei der Arbeit übertragen werden kann.
Verschieden Kreativitätsforscher haben einen starken Zusammenhang zwischen dem Ausmaß, in dem Menschen als Kinder „etwas vorspielen“ (pretense oder pretend play) und ihrer Fähigkeit, als Erwachsene kreativ zu denken nachgewiesen (siehe Quelle 1). Eine Banane als Telefon zu verwenden übt also in erster Linie nicht ein, wie man später gut telefonieren kann. Es übt stattdessen ein, sich von der unmittelbaren Realität zu lösen und auf neue Ideen zu kommen.
Eine weitere Studie hat gezeigt, dass sich Menschen in Kreativberufen als viel spielerischer (playful) betrachten als der Durchschnitt der Bevölkerung (siehe Quelle 3).
In anderen Studien wird nachgewiesen, dass ein starker Zusammenhang zwischen Humor bzw. Lachen und Kreativität herrscht (siehe Quelle 4). Wer also – wie beim Spielen – in einer heiteren Stimmung ist, kommt auf bessere Ideen.
Außerdem erhöhen eine stärkere Bindung in Gruppen und sicherheitsgebende Routinen, die Fähigkeit, in Gruppen kreativ zu sein (siehe Quelle 2). Kreative Phasen im Team regelmäßig mit kooperativen Spielen zu beginnen, ist durchaus ratsam.