In der digitalen Transformation laufen Veränderungen schneller ab als gewohnt und werden weite Teile unserer Wirtschaft auf Kopf stellen. Veränderung wird das neue Normal.
Spielen ist aus evolutionstheoretischer Perspektive ein erfolgreicher Weg, um die Adaptionsfähigkeit von Individuen und Gruppen zu erhöhen – frei von Druck, definierten Zielen und klaren Beziehungen zwischen Ressourceneinsatz und Ergebnissen. Organisationen, die Spielen zum festen Bestandteil ihrer Kultur machen, können schneller und intuitiver auf Veränderungen reagieren als konventionelle Organisationen.
Wer die Position unserer Wirtschaft als führende Technologienation oder die Marktposition eines einzelnen innovativen Unternehmens langfristig während der digitalen Transformation behaupten will, muss Organisationen spielerisch verändern bzw. zu einen Playful System machen.
Zum einem, weil dadurch die Fähigkeiten für kreative Problemlösung als Grundlage für Innovation verbessert werden. Zum anderen, weil spielen auch in Phasen, in denen gerade keine ökonomisch sinnvolle Beschäftigung verfügbar ist, eine sinnstiftende Beschäftigung ermöglicht. Auch hier könnte man ökonomisch argumentieren: In diesen Phasen erwerben Mitarbeiter spielerisch neues Wissen und erhalten kognitive und soziale Fähigkeiten.
Wenn es aber tatsächlich weniger Arbeit für alle Menschen gibt, gibt Spielen Menschen die Möglichkeit, die zusätzliche Freizeit durch spielerische Aktivitäten erfüllend zu gestalten. Playful Organizations und Playful Societies sind der Gegenentwurf zur Dystopie einer digitalisierten Gesellschaft mit kaum durchlässigen Schichten: Einer prekären Unterschicht, die in der Endlosschleife der digitalen Medien verwahrlost, einer kreativen Mittelschicht und einer Oberschicht, die jetzt mit Ihrem Kapital die digitale Transformation finanziert und in Zukunft noch besser davon lebt als heute.