Auf der Bugwelle des Hypes wurde Design Thinking lange angepriesen. Viele Menschen waren begeisterte Menschen. Ein O-Ton aus einem meiner Workshops lautet: „Der beste interne Workshop, den ich hier in acht Jahren hatte.“
In letzter Zeit dreht sich aber die Stimmung. Kritische Stimmen werden wieder lauter. Es gibt Kritik an der schwammigen Definition von Design Thinking und daran, dass der Beweis für die Erfolgschancen von Design Thinking vor allem über Anekdoten und nicht über repräsentative Daten geführt wird.
Ich habe auch schon mal folgenden Satz gehört: „Früher nannten wir es gesunden Menschenverstand und sind damit auch nicht weit gekommen.” Wird bei Design Thinking gesunder Menschenverstand schön verpackt und mit einem heftigen Preisaufschlag weiterverkauft? Es gibt auch Kritik an den Ergebnissen: „Wir haben für Design-Thinking-Workshops Mitarbeiter aus der ganzen Welt einfliegen lassen. War auch echt gut. Es wurde aber nur eine Idee umgesetzt: Das Menü der Cafeteria wurde an jedem Standort ins Intranet gestellt.“ Andere Kritiker sind einfach von immer wiederkehrenden Routinen ermüdet: „Weg mit den Klebezetteln!“