Hirnflattern #3: Fehlerkultur sind immer die anderen
„Wir haben in Deutschland eine ganz schlechte Fehlerkultur.“ Hört man immer wieder. Wer das ändern will, muss auch nett zu Pfeiffen in der Politik sein.
Stimmungstafel als Gefühlsvermittler
Ein Moodboard (in etwa Stimmungstafel) ist ein Prototyp, mit dem visuelle Ideen entwickelt und vermittelt werden. Moodboards sind Flächen, die von unterschiedlichen Personen mit verschiedenen Dingen, von Fotos über Zeichnungen zu Texten, gefüllt werden.
Für viele Designer und Entwickler sind Moodboards wichtiger Bestandteil des Entwicklungsprozesses.
Grundsätzlich vermitteln Moodboards vor allem Stimmungen und Emotionen. In wenigen Fällen werden Moodboards auch als strikte Vorgabe eingesetzt, deren Kernideen bei der Weiterentwicklung von Produkten detailgetreu beachtet werden müssen.
Moodboards finden sich in vielen kreativen Umfeldern, unter anderem:
Nimmt man den Namen Moodboard wörtlich, vermittelt das Moodboard bevorzugt sogenannte Anmutungsqualitäten. Das meint die Atmosphäre oder die Stimmung eines Entwurfs. Also Botschaften, die verbal oder in Einzelbildern nicht gut transportiert werden können.
Moodboards sollen häufig andere Teammitglieder inspirieren und die Zusammenarbeit befruchten. Genauso häufig werden durch Moodboards bewusst emotionale Reaktionen bei Testern provoziert, um ein Feedback abseits der Sachebene zu erhalten.
Moodboards eignen sich besonders gut in sehr frühen Phasen, wenn z.B. noch mehrere grundverschiedene Richtungen für ein Design vorstellbar sind. Moodboards werden dann eingesetzt, um die verschiedenen Strömungen zu kondensieren und miteinander vergleichbar zu machen, ohne Zeit in sehr langen Diskussionen zu verschwenden. Beim Webdesign folgen häufig Wireframes als nächster Prototyp.
Manchmal ist es schwierig, Moodboards in sehr business-lastigen Projekten einzusetzen. Stakeholder sind sachorientiert und arbeiten sehr quantitativ. Man kann aber auch argumentieren, dass gerade dann Moodboards helfen, blinde Flecken aufzuspüren.
Physische Produkte
Digitale Produkte
Prozesse und Services
Geschäftsmodelle
Plattformen
Zeitaufwand
niedrig
Anspruch
niedrig
Moodboards können einen unmittelbaren und intuitiv erfassbaren Gesamteindruck vermitteln. Sehr komplexe Inhalte können auf einer Seite komprimiert vermittelt werden, ohne Nutzer mit Informationen zu überladen.
Moodboards erreichen Stakeholder mit wenig Aufwand auf einer emotionalen Ebene. Produktionsaufwand und Ausdrucksstärke stehen bei Moodboards in einem sehr günstigen Verhältnis.
Es macht außerdem viel Spaß, Moodboards zu gestalten. Inspiration zu finden und verschiedene Eindrücken zu einer großen Idee zusammenzusetzen. Es gibt so viele Möglichkeiten, kreativ zu werden und deine Stimmung mit Fotos, Farben und Schriften einzufangen.
Manchmal führen Moodboards dazu, dass Betrachter an bestimmten Bildern hängen bleiben. Sie erwarten dann zum Beispiel, dass die gleichen Motive oder Objekte, die jetzt auf Bildern dargestellt sind, später wieder genau so auftauchen. Dann ist zusätzlicher Kommunikationsaufwand notwendig, um klarzumachen, dass es nicht um einzelne Details, sondern um Grundstimmungen ging.
Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn in Moodboards Grafiken verwendet (bzw. zusammenkopiert) werden, aufwendig produziert werden müssen. Möglicherweise erwartet Stakeholder später eine Qualität, die im Produktionsprozess nicht geliefert werden kann.
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Digitale Moodboards sind grundsätzlich schnell gemacht. Besonders, wenn die Werkzeuge bereits beherrscht werden.
Es gibt aber auch Einzelfälle, in denen Designer über längere Zeit mit Moodboards „schwanger gehen“. Das betrifft aber in erster Linie sehr komplexe Designaufgaben.
Ideenentwicklung mit Moodboards kann jeder. Komplexe Konzepte in einem Moodboard zu destillieren ist dann doch etwas für erfahren Designer mit einer strategischen Perspektive.
Im Idealfall werden in sehr kurzen Feedbackschleifen möglichst viele Teammitglieder beteiligt. Es funktioniert, wenn ein Designer sehr grobe Entwürfe vorstellt und weitere Teammitglieder die Chance haben, eigene Elemente hinzuzufügen.
Am allerwichtigsten ist es mit vielen Richtungen und Objekten (Bildern) zu starten, viel Feedback einzuholen und dann die besten Vorschläge weiter zu konkretisieren.
Gute Moodboards geben auch einen Ausblick auf den Entwicklungsprozess von der Idee bis zum fertigen Produkt und sollten auch Skizzen und Entwürfe umfassen.
Oft wird empfohlen erst sehr viele Bilder zu sammeln und erst dann Kategorien (Farben, Motive, Stil) zu bilden und die Moodboards entsprechend zu ordnen. Also bewusst nicht zu analytisch vorzugehen und Kategorien bereits vorab, z.B. auf Basis von Marktforschung, festzulegen.
Sehr wenig, aber Moodboards verfehlen ihren Ziel, wenn sie eine Ansammlung von „coolen“ Bildern ohne roten Faden sind.
Ehemaliger Business-Kasper | Ausgewildertes Spielkind
Ich bin Game Thinker, Consultant und fanatischer Anhänger der Theorie Y. Meine Frau findet mich unfreiwillig komisch. Maximal 2 von 100 Menschen werden in Gesprächen mit mir dümmer.
Co-Founder von Monokel Consulting, Serious PlayScape und RokaEnergy.
„Wir haben in Deutschland eine ganz schlechte Fehlerkultur.“ Hört man immer wieder. Wer das ändern will, muss auch nett zu Pfeiffen in der Politik sein.
Die Organisationen nutzen Prototyping, um schnell zu lernen und Produkte näher an den internen und externen Nutzern zu entwickeln. Tatsächlich wird viel schneller mit der Umsetzung begonnen und die Zeit von der Idee zur Verwirklichung wird drastisch verkürzt. Die Entwicklungsteams gewinnen dadurch schon sehr früh valide Daten über Nutzerwünsche sowie technische Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten.
Trotzdem nutzen die Unternehmen das Potenzial von Prototyping nicht aus.
Gamification Definition: Spielerische Elemente in der User Experience. Wie sollte man Gamifizierung definieren?
Prototyping wird in der Kantine vor allem am Tisch der „Kreativen“ diskutiert. Aber was ist mit dem finanziellen Nutzen? Was hat das Controlling von Prototyping und Game Thinking?
Thesen, Trollen & Trompeten ist ein Austauschformat zwischen klugen Köpfen und mir, Daniel Herrmann.
Mein erster Dialogparnter ist Matthias Lenssen.
Er schreibt mit mir über Purpose, Coaching, Design Thinking und darüber wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Geld von Konzernen zu nehmen, obwohl man sich eigentlich eine enkelfähige Welt wünscht.
Das ist der aktuelle Stand meiner persönlichen Definitionen für die wichtigsten Begriffe im Kontext von Game Thinking. Diese Definitionen haben sich in der Vergangenheit geändert, sind heute nur zum Teil korrekt und werden sich auch in Zukunft weiterentwickeln.